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Nachbericht: Digitale Signatur – Unterstützung im Alltag oder klobige Mehrlast?
Pressemitteilung vom 1. Oktober 2021: Women in Law Banking Austria Der Bankenverband und Women in Law im Gespräch mit Bitpanda, UNIQA und Raiffeisen Bank International. Am 30. September lud Women…

Pressemitteilung vom 1. Oktober 2021: Women in Law Banking Austria

Der Bankenverband und Women in Law im Gespräch mit Bitpanda, UNIQA und Raiffeisen Bank International.

Am 30. September lud Women in Law gemeinsam mit dem Bankenverband zur virtuellen Veranstaltung rund um die Digitale Signatur. Gemeinsam mit den ExpertInnen Marina Wachter (RBI), Valerie Toscani (Bitpanda) und Johannes Fritthum (UNIQA) wurden diverse Gesichtspunkte der elektronischen Unterschrift ausgiebig diskutiert.

Auch im Bankenwesen steigt der Druck der Corporate Kunden, die von ihnen implementierte elektronische Signaturlösung zu akzeptieren. Wie darauf von Seiten einer Bank reagiert werden kann, ohne bei den regelmäßigen Herausforderungen bei der Verifizierung der elektronischen Signatur zu straucheln, wurde vom Bankenverband umrissen.

Als Einleitung der von Women in Law Banking Austria gehosteten Veranstaltung gab Mag. Doris Zingl (Bankenverband) zunächst einen Überblick der aktuellen Aktivitäten der Gender Diversity Initiative des Bankenverbandes, bevor Dr. Valeska Grond (Bankenverband) und Mag. Alexandra Simotta in einem Impulsvortrag beleuchteten, was (Unter-)Schriftlichkeit bedeutet, wo sie verpflichtend ist und welche Voraussetzungen geboten sind, damit eine Signatur auch gültig ist.

„Wie funktioniert die digitale Signatur in Österreich? Wie können Banken die digitale Signatur in den Vertragsalltag einbauen und ihre Vorteile nutzen? Spannende Fragen, die wir gern beantworten,“ so Grond. Grundsätzlich kommt man um die digitale Signatur nicht mehr herum – so sieht die Zukunft aus und anstatt sie als klobig zu empfinden, sollten Wege gesucht werden, wie sie möglichst barrierefrei implementiert werden kann.

„Die Zukunft allerorts ist digital. Bezahlen am Handy, Heizung steuern aus dem Urlaub, der Post die Haustüre aus der Ferne öffnen, all dies sind keine Zukunftsvisionen, sondern gelebte Realität. Wieso unterzeichnen wir noch physisch? Was ist nötig, was nur Mythos? Hierzu wollen wir die rechtlichen Rahmenbedingungen erörtern und Use Cases veranschaulichen,“ so Simotta. Hier ist zu beachten, dass diverse Bedürfnisse bestehen und es keine „One Size fits all“ Lösung gibt. Idealerweise sollten die benötigten Lösungen im Unternehmen analysiert und anschließend mit technischer und rechtlicher Unterstützung umgesetzt werden.

Im Anschluss an den Überblick gaben die eingeladenen ExpertInnen von Bitpanda, UNIQA und Raiffeisen Bank International einen Einblick in ihre Best Practice Erfahrungen. Johannes Fritthum (UNIQA) präsentierte einen Überblick unterschiedlicher Anbieter der digitalen Signatur, die insbesondere seit der COVID-19 Pandemie an Popularität gewonnen haben. „Ein großer Vorteil ist natürlich der reduzierte Papieraufwand und dass vor Ort oder von zu Hause aus unterschrieben werden kann. Es gibt auch Herausforderungen, insbesondere den Datenschutz betreffend: es ist letztendlich einfach anders zu beurteilen, ob ein Vertrag physisch oder elektronisch vorgelegt und unterfertigt wurde,“ schließt Fritthum ab.

Valerie Toscani (Bitpanda) über den Weg zur fertig implementierten digitalen Signatur: „So einen Workflow zu optimieren dauert lang. De facto offenbart sich erst im Gespräch, wie man es gerne haben möchte und erst dann macht es auch Spaß. Mein Tipp an Sie ist: holen Sie sich jemanden, der die Workflows aufsetzt. Das kann man von JuristInnen nicht erwarten – es muss auf eine technisch organisatorische Ebene runtergebrochen werden.“

„Auch die persönliche online Identifizierung stellt für viele eine Herausforderung dar. Denn die – recht strengen – Vorgaben beispielsweise einer Bank sind nicht automatisch für alle anderen passend, da zuerst eine Konformitätsbewertungsstelle die Konformität mit einer tatsächlichen persönlichen Identifizierung bestätigen muss,“ erklärt Marina Wachter (RBI). Ist das erledigt, erleben es die KundInnen als abgeschlossenen Prozess, der barrierefrei genutzt werden kann.

„Unsere moderne Kommunikationsgesellschaft benötigt eine Möglichkeit, sicher Identitätsdaten auf digitalen Weg auszutauschen. Für die rechtsgeschäftliche elektronischen Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden ist die digitale Signatur hier ein nützliches Werkzeug, um die Identität des Kommunikationspartners festzustellen und eine eigenhändige Unterschrift gesetzeskonform auch digital zu leisten,“ schließt Zingl, die auch betont, dass es gemäß dem Motto „Just do it“ oft am Besten ist, mit Mut an die Sache heranzugehen und sich dabei um eine bestmögliche Customer Experience zu bemühen, um den KundInnen die Scheu vor der digitalen Signatur zu nehmen.

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