Allgemein | Event

Nachbericht: „Women in Law: Pink, green and the other washing“
Am 8. Mai 2025 fand unter dem Titel „Wie erkennen wir ESG-Washing – und wie stoppen wir es?“ eine hochaktuelle Paneldiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe Women in Law statt. In…

Am 8. Mai 2025 fand unter dem Titel „Wie erkennen wir ESG-Washing – und wie stoppen wir es?“ eine hochaktuelle Paneldiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe Women in Law statt. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit, Diversität und soziale Verantwortung immer stärker im Fokus stehen, wurde ein zunehmend relevantes Thema kritisch beleuchtet: der Missbrauch von ESG-Versprechen durch sogenanntes Greenwashing, Pinkwashing und Bluewashing.

Zwischen Anspruch und Realität: ESG auf dem Prüfstand

In der von Sophie Martinetz moderierten Diskussion wurde deutlich, wie vielschichtig und komplex das Thema ESG-Washing ist und wie dringend ein kritischer, rechtlich fundierter Umgang damit notwendig ist. Die hochkarätige Runde von Expert:innen setzte sich zusammen aus:

  • Rainhard Fuchs (Glacier), der als Klima- und Nachhaltigkeitsexperte die Bedeutung echter ökologischer Transformation betonte und zugleich aufzeigte, wie Unternehmen über ambitionierte ESG-Ziele hinaus auch deren tatsächliche Umsetzung glaubwürdig kommunizieren können.
  • Irene McGill (OMV) brachte wertvolle Einblicke aus der Unternehmenspraxis mit und zeigte, wie Konzerne den Spagat zwischen Transformation, Stakeholder-Erwartungen und regulatorischen Anforderungen meistern können – und welche internen Kontrollmechanismen dabei notwendig sind.
  • Irene Meingast (SAXINGER) beleuchtete die rechtlichen Rahmenbedingungen und Haftungsfragen. Sie wies darauf hin, dass falsche oder irreführende ESG-Angaben nicht nur das Vertrauen der Öffentlichkeit, sondern auch die Rechtsposition von Unternehmen erheblich gefährden können.
  • Katharina Schönauer (KPMG) ergänzte die Diskussion mit einer finanzwirtschaftlichen und prüfungsnahen Perspektive und gab praktische Hinweise, wie ESG-Strategien und -Berichterstattung überprüfbar und belastbar gestaltet werden können.

Kernfragen der Diskussion:

Was ist ESG-Washing – und woran erkennt man es?
Welche rechtlichen und finanziellen Risiken bestehen für Unternehmen?
Welche EU-Regulierungen stehen bevor (z. B. CSRD, Green Claims Directive)?
Wie gelingt glaubwürdige ESG-Kommunikation und -Governance?

Fazit und Ausblick:
ESG-Washing ist mehr als ein ethisches Problem. Es ist ein wachsendes Compliance-Risiko, das Unternehmen, Jurist:innen und Entscheidungsträger:innen ernst nehmen müssen. Nur durch echte Verantwortung, transparente Kommunikation und rechtlich saubere ESG-Strategien lässt sich langfristiges Vertrauen schaffen.

Mit konkreten Best- und Worst-Practice-Beispielen, klaren Empfehlungen und engagierten Diskussionen war der Abend nicht nur ein inhaltliches Highlight, sondern auch ein wertvoller Impulsgeber für alle, die ESG nicht nur als Pflicht, sondern als Chance verstehen.

Wir danken allen Expert:innen für ihre fundierten Beiträge und den Teilnehmer:innen für ihr Interesse und ihre Fragen!

0 Kommentare