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Nachbericht: Women in Tax: Umsetzung der globalen Mindestbesteuerung – Neuerungen und Best Practices zum Technologieeinsatz
Nachbericht zur Veranstaltung in Kooperation mit EY am 11. April 2024

Women in Tax goes EY – Umsetzung der globalen Mindestbesteuerung – Neuerungen und Best Practices zum Technologieeinsatz

Am 11. April 2024 eröffnete Barbara Cech (Vice President Record2Report, OMV AG) in den Räumlichkeiten des IZD Towers, einen spannenden und informativen Austausch zu den Möglichkeiten der technischen Umsetzung der globalen Mindestbesteuerung. Bevor es in die inhaltliche Diskussion ging, stellte Teach4Austria ihr Schulprogramm vor, welches von Women in Law als Charityprojekt unterstützt wird. Unter der Schirmherrschaft von EY versammelte die Paneldiskussion führende Expertinnen aus den Bereichen Praxis, Finanzverwaltung und Beratung. Ziel war es, die Teilnehmer:innen vorweg über die aktuellen materiellrechtlichen und verfahrensrechtlichen Entwicklungen zu informieren, um anschließend die am Markt verfügbaren Anbieter für eine Systemumsetzung vorzustellen und Ratschläge für die praktische Umsetzung darzulegen.

Das zentrale Thema der Veranstaltung war die fundamentale Rolle von möglichen Softwarelösungen bei der Implementierung von Pillar 2, die vor dem Hintergrund der OECD Vorgaben zur Steuervermeidung als Ausgangspunkt für die weitere Digitalisierung der steuerlichen Prozesse, diskutiert wurde. Die Referentinnen unterstrichen die Notwendigkeit, die enormen Berechnungskomplexitäten, die sich aus den neuen Regelungen ergeben, durch den Einsatz spezialisierter Software zu bewältigen sowie frühzeitig mit der Prozess- und Verantwortlichkeitsdefinierung im Konzern zu beginnen.  Nur durch die technologische Unterstützung ist es möglich, Berechnungsfehler zu vermeiden, die Genauigkeit der Steuerermittlung zu erhöhen und somit eine effiziente Analyse und Aufbereitung der Daten sicherzustellen. Durch die Zentralisierung der Datenerfassung und -verarbeitung in einer Software können Unternehmen die Einhaltung der Pillar 2-Vorschriften sicherstellen und gleichzeitig ihre Compliance-Prozesse vereinfachen und optimieren.

Lisa Ramharter – Senior Expertin Tax sowie Pillar 2 Projektverantwortliche bei der OMV – eröffnete den inhaltlichen Vortrag mit einem Statusupdate zu den materiellrechtlichen Entwicklungen, gefolgt von Lilly Zechner – Mitarbeiterin der Abteilung Abgabenverfahrens- und Exekutionsrecht im BMF – die eine aktuelle Übersicht zum Stand der verfahrensrechtlichen Bestimmungen gab.

Anschließend wurden die verschiedenen Implementierungsansätze von Vanessa Pfeiffer – Senior Managerin Tax Technology bei EY – vorgestellt. Von der Eigenentwicklung über den Einsatz von Standardsoftware bis hin zu SaaS-Lösungen und der Auslagerung bestimmter Prozesse, jede Methode hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Die Expertinnenrunde betonte dabei, wie wichtig es ist, eine Strategie zu wählen, die nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht wird, sondern auch genügend Flexibilität für zukünftige Anpassungen an regulatorische Änderungen bietet. Darüber hinaus wurde hervorgehoben, dass eine sorgfältige Analyse der internen Ressourcen und eine ausführliche Marktuntersuchung entscheidend sind, um die passendste Technologielösung für die Einhaltung von Pillar 2 zu identifizieren.

Die globale Mindestbesteuerung stellt Konzerne vor eine große Herausforderung, da komplexe Regelungen unter großem Zeitdruck international implementiert werden müssen. Ich bin sehr gespannt auf die Erkenntnisse von anderen Entscheidungsträger:innen, die sie bei der Umsetzung von Pillar II bereits gewinnen konnten und freue mich auf einen regen Austausch!“ – Corina Heiduschka (Steuerexpertin in der Abteilung Konzernsteuern, ÖBB-Holding AG)

In der anschließenden Paneldiskussion wurden unter anderem Fragen und Unsicherheiten bezüglich der praktischen Ausgestaltung von Pillar 2 insbesondere in Bezug auf die standardisierte Berichterstattung und den internationalen Datenaustausch angesprochen sowie Themen wie die Verbindung der Pillar 2 Systemumsetzung mit der Digitalisierung weiterer steuerlicher Prozesse (CbCR Reporting, Indirect Tax), der aktuelle Status der Systemumsetzung in den Unternehmen und die mögliche gleichzeitige Integration mit einem umfassenden Steuerdaten-Management-System analysiert. Die Veranstaltung „Umsetzung der globalen Mindestbesteuerung“ bot somit einen tiefen Einblick in die aktuellen Entwicklungen der am Markt verfügbaren Möglichkeiten zur technischen Umsetzung der globalen Mindestbesteuerung und bot im Anschluss den Teilnehmerinnen wertvolle Orientierungspunkte für die Entscheidungsparameter zur Lösungsauswahl. Mit einem klaren Fokus auf die strategische Bedeutung von Technologie in der Steuercompliance endete die Diskussion mit einem positiven und zukunftsorientierten Ton.

„Durch Pillar 2 sind wir gezwungen, unsere bisherigen Denkweisen zur Steuerrechnung grundlegend zu verändern. Lösen wir diese Herausforderung langfristig mit einer Technologie, die sich optimal in die IT-Landschaft integrieren“ – so Vanessa Pfeiffer (Senior Managerin Tax Technology bei EY).

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