Mentoring

Dr. Stefanie Schinnerl im Interview
Dr. Stefanie Schinnerl ist Mentee im Mentoring Programm. Sie hat sich für das Mentoring Programm entschieden, weil sie davon überzeugt ist, dass es ein super Format ist, um einen Generationenaustausch zu…

Dr. Stefanie Schinnerl ist Mentee in der dritten Runde des Women in Law Mentoring Programmes. Für uns hat sie ein paar Fragen beantwortet.

Warum hast du dich für das Programm als Mentee entschieden?

Ich habe mich für das Programm als Mentee entschieden, weil ich denke, dass es ein super Format ist, um
einen Generationenaustausch zu gewährleisten und viel voneinander zu lernen. Ich entwickle mich gerne
sowohl persönlich als auch beruflich weiter und dies wird meiner Meinung nach durch das Mentoring
Programm gewährleistet. Die Möglichkeit, von einer erfahrenen Mentorin zu lernen, erschien mir als eine
ausgezeichnete Chance, mein Wissen und meine Fähigkeiten zu erweitern. Zudem ist auch der Austausch
mit den anderen Mentees super.

Warum funktioniert Mentoring deiner Meinung nach?

Mentoring funktioniert meiner Meinung nach, weil es eine direkte, persönliche Komponente beinhaltet,
bei der es um die individuelle Entwicklung geht – weit über das bloße Nachlesen von Informationen oder
gelegentliche Gespräche hinaus. Es ermöglicht ein Lernen über sich selbst und eine Weiterentwicklung mit
der Unterstützung einer Mentorin. Zudem fördert das Mentoring den generationenübergreifenden
Austausch, wodurch jede sowohl als Lernende als auch als Lehrende agieren kann.

Was hat sich bisher durch die Teilnahme am Programm für dich konkret verändert?

Seit dem Beginn des Programms habe ich mich intensiver damit beschäftigt in welche Richtung ich mich
weiterentwickeln möchte. Zudem hat das Programm mir noch mehr Selbstvertrauen gegeben, zu sagen:
‚Hier bin ich, und ich habe viel zu bieten‘. Dies ist besonders wichtig, da Frauen sich oft zurückhalten und
ihre Fähigkeiten unterschätzen, obwohl sie mehr als qualifiziert sind für viele Aufgaben. Aber auch mein
berufliches Netzwerk hat sich innerhalb kürzester Zeit vervielfacht. Es ist großartig so viele coole,
motivierte Frauen kennen zu lernen.

Was ist dein berufliches Motto?

Mein Lebensmotto umfasst mehr als nur meine berufliche Haltung; es spiegelt meine gesamte
Lebensphilosophie wider. Da mein Berufsleben, mein Privatleben und meine Hobbys eng miteinander
verwoben sind, gilt dieses Motto universell: Work hard, be persistent, believe in yourself, try as much as you can and have fun!!! Dieses Motto prägt meinen Alltag und ist ständig präsent als Vision Board auf meinem Handy und als
Bildschirmhintergrund 😉

Zwei Do‘s und Don’ts für die Karriere von Steuerberaterinnen?

Don‘ts:

  • Unterschätze nicht die Bedeutung von Soft Skills wie zB Team- oder Kommunikationsfähigkeit
  • Überarbeiten und dabei ausbrennen, damit ist niemanden gedient

Do’s:

  • Baue ein Netzwerk auf und traue dich um Hilfe zu fragen
  • Finde deinen Unique Selling Point (USP) und lasse dich dabei nicht von anderen einschränken

Wenn du könntest, was würdest du in der Steuerbranche verändern?

Es gibt einige Änderungsvorschläge, die mir persönlich am Herzen liegen würden, auch wenn sie vielleicht
nicht überall Anklang finden würden:

  • Digitalisierung und Modernisierung der Branche vorantreiben.
  • Reduzierung des Konkurrenzdenkens und Förderung von Teamarbeit innerhalb und zwischen den
    Kanzleien.
  • Gestaltung der Berufsberechtigungsprüfung in Zusammenarbeit mit Kanzleien und
    Berufsanwärterinnen, um die Abbruchrate junger Kolleginnen zu verringern.
  • Änderung des stundenbasierten Abrechnungssystems und damit der Zeiterfassung.

Hast du konkrete Lösungsvorschläge oder warum hast du keine?

Hier nur stichwortartig ein paar Gedanken:

  • Digitalisierung und Modernisierung der Branche:
    Einsatz von KI und Durchführung von Schulungen für Mitarbeiter:innen.
  • Reduzierung des Konkurrenzdenkens und Förderung von Teamarbeit:
    Aufbau einer Unternehmenskultur, die Teamarbeit fördert.
    Organisieren von branchen-/kanzleiübergreifenden Netzwerkveranstaltungen.
  • Neugestaltung der Berufsberechtigungsprüfung:
    Anpassung der Prüfungsformate und -inhalte, um sie praxisnaher zu gestalten.
    Anpassung des Zeitraums für Erlangen der Berufsberechtigung um die „Ausfall-“zeiten in Kanzleien
    zu minimieren und Berufsanwärter:innen zu entlasten, indem sie weniger Erholungsurlaub für
    Lernen nutzen müssen.
  • Einrichtung einer eigenen Plattform zum Austauschen, Lernen, Veranstaltungen, Unterlagen etc.
    Beim letzten Punkt zur Änderung des stundenbasierten Abrechnungssystems und der Zeiterfassung muss
    ich ehrlich zugeben, dass ich noch zu wenig Erfahrung habe, welche Alternativen es geben könnte und ob
    es überhaupt möglich ist, eine andere Art Abrechnung sinnvoll umzusetzen.

Inwieweit konnte die gemeinsame Zeit beim Retreat Wochenende zu deiner persönlichen und/oder
beruflichen Entwicklung beitragen?

In den drei Tagen lernte ich die anderen Mentees kennen und fand es erfrischend, dass viele ähnliche
Themen bewegen. Der Austausch mit ihnen, das Hören ihrer Geschichten und das Lernen aus ihren
Erfahrungen war sehr spannend. Die Vorträge waren ebenfalls aufschlussreich und führten zu einigen ‚AhaMomenten‘, die mich dazu anregten, bestimmte Dinge kritisch zu hinterfragen.

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