Das war die Veranstaltung Women in Tax am 13. November 2023 von 09:00 bis 10:30 Uhr, EY (IZD Tower)
In Kooperation mit EY fand am 13. November 2023 im IZD Tower mit herrlichem Ausblick über Wien eine Paneldiskussion zum Thema „The Future of VAT“ statt. Der Paneltalk, besetzt mit hochkarätigen Speakerinnen aus der Praxis, Wissenschaft und Beratung, hatte zum Ziel, den Zuhörerinnen und Zuhörern einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen und Chancen der geplanten Änderungen zur Zukunft des EU-Mehrwertsteuersystems sowie Tipps für die Vorbereitung in der praktischen Umsetzung aus Unternehmenssicht zu geben.
Nach den Eröffnungsworten von Frau Barbara Cech (Vice President Record2Report | OMV Aktiengesellschaft) hat Frau Karoline Spies, Professorin am Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht der WU Wien sowie Mitglied der VAT Expert Group der Europäischen Kommission, den Paneltalk mit dem Fokus auf den rechtlichen Rahmen eröffnet und gab einen Überblick zum aktuellen Umsetzungsstand des Vorschlages der EU-Kommission. Gleich zu Beginn wurde klar, dass der Gesetzesentwurf zur elektronischen Rechnung zwar mit dem Ziel der Betrugsbekämpfung und des Voranschreitens der Digitalisierung behaftet ist, aber noch zahlreiche Praxisfragen ungelöst sind. Nicht nur die Problematik des Monitorings der unterschiedlichen nationalen Umsetzungsmöglichkeiten, sondern auch Praxisfragen wie zum Beispiel „Inwiefern greift der aktuelle EU-Vorschlag zum E-Invoicing in das Business-Modell von Unternehmen ein?“ oder „Wie kann die Einhaltung der Übermittlungsfrist von zwei Tagen aus Sicht des Rechnungsempfängers im Falle von Rechnungskorrekturen in der Praxis gelöst werden?“, wurden gleich zu Beginn von den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fr. Spiess adressiert.
Zum Schluss Ihrer Präsentation verwies Fr. Prof. Spies noch darauf, dass die aktuelle Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie keine technische Regelungen im Detail beinhaltet und leitete damit direkt auf den Vortrag von Susanne Machanek, Leiterin des Bereiches Tax Technology bei EY, über. Fr. Machanek erläuterte im Detail, wie die technische Umsetzung der CEN Norm 16931 in der Praxis gelingt und gab dabei wertvolle Hinweise aus ihren gewonnenen Erfahrungen als Mitglied des Fachausschusses am Instituts für Digitalisierung im Steuerrecht in Deutschland.
Dem fachlichen Vortrag folgte ein Input von Fr. Judith Schermann, Projektmanagerin bei PORR im Bereich E-Invoicing. Ihre positiven Schilderungen zu den Vorteilen eines mit allen Stakeholdern integrierten E-Invoicing Implementierungsprojektes, wie zum Beispiel die Verringerung von Dunkelbuchungen oder die automatisierte Überprüfung von zahlreichen Rechnungspositionen, führten zu einem Durchatmen im Publikum angesichts der doch vielfachen Fragezeichen zum rechtlichen Rahmengerüst. Erfolgsentscheidende Kriterien aus Sicht von Fr. Schermann in der unternehmensweiten Ausrollung der E-Rechnung sind nicht nur die laufende Betreeung der Enduser in der Go-Live sowie der Hyper Care Phase, sondern auch ein gut durchdachtes intern gesteuertes Testmanagement- und Schulungskonzept.
In der abschließenden Schlussdiskussion, moderiert durch Barbara Cech, Mitgründerin von Women in Tax sowie Vice President Record2Report in der OMV, wurde noch einmal verstärkt zum Ausdruck gebracht, dass auch ViDA ein weiterer Trigger dafür ist, sich als Verantwortliche in der Steuerabteilung stärker mit den Geschäftsprozessen auseinanderzusetzen und die Umstellung hin zur E-Rechnung auch am Beispiel von PORR zu Effizienzverbesserungen führen kann.
Ausklang fand diese, von einem regen Austausch zwischen Vortragenden und Publikum begleitete Paneldiskussion, im gemütlichen Rahmen mit Brötchen und Kuchen und einem weiten Blick aus dem 34. Stock in die Zukunft des EU-Mehrwertsteuersystems.
Wir bedanken uns bei den zahlreichen TeilnehmerInnen für die spannende und aktive Diskussion.
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