Mentoring

Women in Law Mentee Mag. Katharina Hahn
Mag. Katharina Hahn wurde als Mentee für den ersten Durchlauf des Women in Law Mentoring Programmes ausgewählt. In einem persönlichen Gespräch haben wir mehr über die Motivation hinter ihrer Bewerbung…

Mag. Katharina Hahn wurde als Mentee für den ersten Durchlauf des Women in Law Mentoring Programmes ausgewählt. In einem persönlichen Gespräch haben wir mehr über die Motivation hinter ihrer Bewerbung erfahren:

Was ist Ihr berufliches Motto?

„Wenn du etwas gesagt haben willst, frage einen Mann; wenn du etwas erledigt haben willst, frage eine Frau.“ (Margaret Thatcher) 

Warum sind Sie bei diesem Programm als Mentee dabei?

Ich war von Anfang an begeistert von diesem Programm, als ich über einen abonnierten Newsletter darauf aufmerksam wurde. Mich hat insbesondere die Idee einer weiblichen Mentorin begeistert, da man leider in der Anwaltei viel zu oft nur auf männliche Kollegen trifft und Frauen viel zu stark unterbesetzt sind. So habe auch ich bisher immer nur mit männlichen Anwälten zusammengearbeitet und kenne daher nur die „männliche Sichtweise und Herangehensweise“.  

Von einer weiblichen Mentorin habe ich mir daher insbesondere Input im Hinblick auf die geplante Eintragung als Rechtsanwältin und mit den in diesem Zusammenhang stehenden noch offenen Fragen – Eintragung vor oder nach abgeschlossener Familienplanung, was ist im Zusammenhang mit der Eintragung zu beachten, Hilfestellung im Zusammenhang mit Mandanten-Akquise usw. – erhofft. Wichtig war mir hier einen guten Einblick aus der Perspektive einer weiblichen Anwältin zu bekommen, um vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in diesem Berufsfeld zu beleuchten.  

Schon bei der Kick-Off-Veranstaltung hat sich gezeigt, dass man nicht nur von der Mentorinnen-Mentee-Beziehung profitieren kann, sondern mindestens im gleichen Umfang von den im Zuge des Programms stattfindenden Veranstaltungen und dem Austausch mit den Women in Law- Initiatorinnen und den anderen Mentee. Das Mentoring-Programm ist sehr flexibel gestaltet und die Initiatorinnen versuchen auf besondere Wünsche und Anliegen der Mentee einzugehen.  

Warum funktioniert Mentoring?

Mentoring gleicht einer Patenschaft. Eine gute Mentoring-Beziehung basiert daher auf gegenseitigem Vertrauen und Offenheit. Aufgrund dieses Vertrauensverhältnisses ist der/die Mentor/in bereit, ihr Wissen zu teilen und nimmt der/die Mentee dieses geteilte Wissen auch als Bereicherung an. Der offene, gemeinsame Austausch fördert das Verständnis füreinander und kann dem/der Mentee so helfen sich selbst zu reflektieren, Kritik anzunehmen, sich weiterzuentwickeln und neue Blickwinkel einzunehmen. Idealerweise profitieren so beide Seiten von der Mentoring-Beziehung. 

Das Women in Law-Mentoring-Programm hilft jungen Frauen dabei, ihren Weg in einem Berufsfeld zu finden, in dem Frauen noch immer viel zu stark unterbesetzt sind. Darüber hinaus bringt gerade das Berufsfeld der Anwaltei spezielle Herausforderungen für Frauen mit sich, die weder von den Interessensvertretungen noch in den Kanzleistrukturen ausreichenden berücksichtigt und thematisiert werden. Das führt wiederum dazu, dass viele junge Frauen nicht den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und ihren Karriereweg in Unternehmen oder im öffentlichen Dienst fortsetzen. Diese Notwendigkeit einer besseren Aufklärung und Förderung junger Frauen in der Anwaltei wurde von den Initiatorinnen des Women in Law-Mentoring-Programms erkannt und mit der Initiierung des Programms die idealen Rahmenbedingungen geschaffen. Dadurch wird es jungen Frauen in der Anwaltei ermöglicht, sich mit erfahrenen weiblichen Anwältinnen auszutauschen, von den Erfahrungen zu profitieren und so gestärkt an die eigene Karriereplanung heranzugehen. Gleichzeitig wurde eine Austauschplattform zwischen den jungen Frauen in der Anwaltei – den Mentee – geschaffen, was ebenfalls enorm bereichernd und stärkend wirkt. Zusammenfassend bin ich davon überzeugt, dass alle Beteiligten langfristig vom Women in Law-Mentoring-Programm profitieren können und bin sehr froh, ein Teil sein zu dürfen.  

Was sind die Themen/ Bereiche, die am meisten diskutiert werden?

Es werden sehr viele unterschiedliche Themen diskutiert und besprochen. Man merkt jedoch, dass der Fokus für sehr viele junge Frauen beim Thema „Anwaltei und Familie bzw. Familienplanung“ bzw. „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ liegt. Dieser Umstand ist wohl zum größten Teil der leider noch immer überschaubaren Unterstützung seitens der Interessensvertretungen im Zusammenhang mit diesem Themenbereich geschuldet. Darüber hinaus werden insbesondere die Bereiche Akquise, Versicherungen im Zusammenhang mit dem Schritt in die Selbstständigkeit bzw. soziale Absicherung für RAA/RA und Branding/Business Development besprochen. 

Zwei Do‘s und Don’ts für die Karriere von Rechtsanwältinnen

Dont’s: 

  • Lassen Sie sich nicht von alten hierarchischen Strukturen, die Männern den Vorzug geben, ausbremsen.  
  • Verwechseln Sie das Berufsleben nicht mit der Schulzeit: Versuchen Sie nicht sich möglichst gut anzupassen, um nicht aufzufallen.  

Do’s: 

  • Zeigen Sie Selbstvertrauen und Motivation mit der nötigen Portion Gelassenheit. Aufstrebende Persönlichkeiten konzentrieren sich primär auf das Erledigen ihrer Arbeit und vertrauen dabei auf ihr Können. Menschen, die daran glauben, etwas bewirken zu können, kommen mit Herausforderungen besser zurecht. 
  • Finden Sie eine gute Work-Life-Balance und behalten Sie die Freude an Ihrem Beruf. Beruflich erfolgreiche Menschen lieben was sie tun, weswegen sie ihren Beruf nicht als Belastung empfinden, sondern als Bereicherung für ihre individuelle Weiterentwicklung. 

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