Mentoring

Women in Law Mentee Mag. Manuela Wenger
Mag. Manuela Wenger wurde als Mentee für den ersten Durchlauf des Women in Law Mentoring Programmes ausgewählt. In einem persönlichen Gespräch haben wir mehr über die Motivation hinter ihrer Bewerbung…

Mag. Manuela Wenger wurde als Mentee für den ersten Durchlauf des Women in Law Mentoring Programmes ausgewählt. In einem persönlichen Gespräch haben wir mehr über die Motivation hinter ihrer Bewerbung erfahren:

Was ist Ihr berufliches Motto?

Grundsätzlich habe ich kein plakatives allgemeingültiges Lebensmotto, das auf alle Lebensbereiche anwendbar ist. Insgesamt ist es mir aber wichtig, dass ich mich nicht unterkriegen lasse, wenn mir einmal ein bisschen Gegenwind entgegen bläst. Steine lassen sich aus dem Weg räumen und wer sein Ziel kennt, findet auch einen Weg.  

Warum sind Sie bei diesem Programm als Mentee dabei?

Die Gründe für meine Bewerbung als Mentee beim Women in Law-Mentoring-Programm waren vielfältig. Ein wesentlicher Aspekt für die Teilnahme an diesem Programm war für mich jedenfalls, dass es in der nach wie vor stark männlich dominierten Rechtsanwaltschaft oftmals an weiblichen Vorbildern fehlt.  

Meine Erwartung an das Mentoring-Programm war es, inspirierende Frauen, die den Mut und das Durchhaltevermögen hatten, eine erfolgreiche Karriere als Rechtsanwältin einzuschlagen, kennen zu lernen und als Vorbilder zu gewinnen. Ich habe mich als Mentee beworben, um von den wertvollen Erfahrungen der Mentorinnen auf deren Karrierewegen wichtige Erkenntnisse für die Planung meiner nächsten Karriereschritte sowie die generelle Performance im Berufsalltag einer (angehenden) Rechtsanwältin zu gewinnen. Die aus dem Mentoring-Programm gewonnene Orientierung und Inspiration wird mich dabei unterstützen, den nötigen Mut zur Erreichung meiner Ziele nicht zu verlieren. Zudem ermöglicht mir das Mentoring-Programm über karrierespezifische Aspekte hinweg auch etwas für andere Alltagssituationen und das Leben an sich mitzunehmen. 

Warum funktioniert Mentoring?

Mentoring ist eine auf gegenseitigem Vertrauen basierende Methode, bei der sich Mentor und Mentee aufeinander einlassen. Dabei ist wesentlich, dass die Mentorin die Situation des Mentees in der Regel sehr gut kennt, zumal sie selbst vergleichbare Entwicklungsstadien durchlaufen hatte und daher die Bedürfnisse und zum Teil auch Bedenken des Mentees sehr gut nachvollziehen kann. Durch den gegenseitigen Austausch zwischen Mentorin und Mentee kann durch Mentoring eine Beziehung entstehen, von der beide, dh Mentorin und Mentee, profitieren können. 

Was sind die Themen/ Bereiche, die am meisten diskutiert werden?

Die im Rahmen des Mentoring-Programms diskutierten Themengebiete sind sehr vielfältig. Sie reichen unter anderem von der Frage der eigenen Karriereplanung über die Frage, wie man seine eigene „Brand“ etablieren kann, bis hin zur Frage des Ausbaus des eigenen Netzwerkes.  

In diesem Zusammenhang wurden unter anderem auch Aspekte des Zeitmanagements diskutiert, dh die Frage, wie man neben der klassischen Arbeit für die Mandanten Zeit für Publikationen und den Besuch von Veranstaltungen findet. In Bezug auf die eigene Karriereplanung wurde in Sachen Zeitmanagement neben der rein beruflichen Komponente auch die private beleuchtet, wobei insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein viel diskutierter Aspekt ist. In diesem Zusammenhang wurde auch bereits kurz andiskutiert, wie die Rahmenbedingungen konkret geändert werden könnten (oder müssten), um die an sich hohe Anzahl an Rechtsanwaltsanwärterinnen über die Konzipientinnenzeit hinweg als Rechtsanwältinnen im Berufsstand halten zu können. Zudem werden demnächst noch Veranstaltungen stattfinden, die unser unternehmerisches Denken schärfen sollen. 

Dieses weite Themenspektrum wird sowohl in der bilateralen Mentor/Mentee-Beziehung als auch in der größeren Runde bestehend aus allen teilnehmenden Mentees und den Initiatorinnen des Mentoring-Programms diskutiert. Aufgrund der Pandemie finden die Treffen und Diskussionsrunden zum Teil auf virtuellen Wegen statt. Es bleibt zu hoffen, dass sich in den nächsten Monaten die Lage entspannt und ein persönlicher Austausch in physischer Anwesenheit stattfinden kann. 

Zwei Do‘s und Don’ts für die Karriere von Rechtsanwältinnen

Vor dem Hintergrund, dass insbesondere Frauen häufig an sich selbst zweifeln und befürchten, den Ansprüchen nicht zu genügen, ist es für Rechtsanwaltsanwärterinnen und junge Rechtsanwältinnen in Hinblick auf die Karriere als Rechtsanwältin unerlässlich, die eigenen Stärken (und auch Schwächen) zu kennen und selbstbewusst auf die eigene Fachkompetenz zu vertrauen, um mutig die eigenen Ziele verfolgen zu können. Dabei genügt es nicht, im stillen Kämmerlein zu sitzen und knifflige Rechtsfragen zu lösen; vielmehr bedarf es einer proaktiven Präsenz (Stichwort Brand und Networking). 

Zu vermeiden gilt es primär, die eigenen Fähigkeiten zu unterschätzen und Selbstzweifel die Oberhand nehmen zu lassen. Zudem dürfen sich Rechtsanwaltsanwärterinnen und junge Rechtsanwältinnen nicht von vorhandenen Strukturen abschrecken lassen. 

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